Oft wird dem Fachmann folgende Frage gestellt: Mit unseren Erdbeerpflanzen sind wir ganz und gar nicht zufrieden. Schon im vorigen Jahr gab es viel Ausfall. Dieses Jahr ist es noch enttäuschender. Viele Früchte haben Schimmel. Die Blätter sind fleckig, und der junge Austrieb hat sich förmlich gekräuselt. Wie ist das Beet noch zu retten? Da kommt jede Hilfe zu spät. Die Pflanzen sind durch Schädlinge (Milben, Spinnmilben, Blattläuse) und Krankheiten (Monilia) zu sehr geschwächt. Einmal tragende Erdbeersorten sollten nicht länger als drei Jahre genutzt werden. Die Anlage ist sonst durch Befall erschöpft. Es muss deshalb empfohlen werden, die Erdbeerpflanzen zu entfernen und zu kompostieren.
Auf dieser Fläche darf weitere 3-4 Jahre kein Erdbeeranbau erfolgen. Säen und Pflanzen Sie hier Gemüse! Für Erdbeeren wird ein anderer sonniger, luftiger Gartenteil gebraucht. Die Pflanzenbeschaffung ist eine weitere wichtige Aufgabe. Meist kauft man am Ort und ist auf bestimmte Sorten angewiesen. Die Blätter der Setzlinge müssen glatt und von gleichem Grün sein. Pflanzen mit fleckigen oder gekrausten Blättern sind zurückzuweisen. Versandfirmen bieten in den Katalogen meist die neuesten Sorten an. Durch die Beschreibung hat man eine gute Hilfe. Wurzelware ist am preiswertesten. Erdbeeren mit Topfballen sind fast doppelt so teuer, wachsen aber ungestört weiter, dürfen allerdings auch nicht alt sein. Es gibt Firmen, die Ballenware schon Anfang Juli verkaufen. Wer da zugreift, erzielt die leistungsfähigsten Pflanzen. Bei Wurzelware ist darauf zu achten, dass die Wurzeln senkrecht ins Pflanzenloch kommen, damit sie rasch tief wurzeln können. Davon hängt im Wesentlichen die Ertragshöhe ab. Der Blattstielanfang kommt über die Erde.
Empfohlen wird meist ein Reihenabstand von 70-90 cm, in der Reihe 20-30 beziehungsweise bei wüchsigen Spätsorten 30-40 cm. Frühe bis mittelfrühe Sorten sollten sobald wie möglich im Juli gepflanzt werden. Mit mittelspäten bis späten Sorten kommt man noch Anfang August zurecht. Spätere Pflanzungen bringen wenig Früchte, aber mehr Ausläufer mit Vermehrungspflanzen.