Im Frühsommer zeigen sich auf der Blattoberseite der Himbeeren orangegelbe Pusteln. Auch an jungen Trieben können diese Pusteln in Bodennähe auftreten, aber nur selten an Stielen und Kelchblättern. Etwa ab Juni erscheinen blattunterseits zahlreiche gelbe bis orangefarbene Pusteln. Selten treten diese auch an Stielen oder Früchten auf. Ab Mitte Juli werden diese Pusteln dunkel bis schwarz. Bei starkem Befall kann es zur vorzeitigen Blattfall kommen.
Das sind eindeutige Symptome des Himbeerrosts, welcher in Form von Sporen auf abgefallenem Laub überwintert. Diese Sporen brauchen eine Kälteperiode um ihre Keimruhe zu überwinden. Wenn die Temperaturen circa 6° übersteigen, beginnen sie zu keimen. Im Frühsommer, nachdem die Spuren ausgekeimt sind, entwickeln sich blattoberseits die zuerst sehr kleinen orangefarbenen Punkte. Diese Acidiosporen beginnen einen neuen Infektionszyklus, indem sie über die Stomata in die Blätter eindringen. Blattunterseits zeigen sich die kleinen, orangenen Uredolager. Es werden massenhaft Uredosporen freigesetzt, welche für die weitere Ausbreitung der Krankheit verantwortlich sind. Zum Auskeimen benötigen die Sporen Wasser mit einer Mindesttemperatur von über 10°. Sie infizieren ausschließlich zartes, grünes Gewebe. Ab Mitte Juli entwickeln sich die schwarzen Wintersporen.
Obwohl der Pilz verbreitet auftritt, sind Ernteverluste selten. Nur bei ungünstigen Witterungsbedingungen oder wenn anfällige Sorten in sehr feuchten Lagen angebaut werden, kann es zu einem starken Befall kommen. In solchen Fällen ist es möglich, dass der vorzeitige Blattfall zu einer Schwächung der Pflanzen führt (geringere Winterhärte und schwache Fruchtproduktion im Folgejahr).
Die Entfernung des Laubes über den Winter reduziert das Infektionsrisiko im nächsten Frühjahr deutlich. Um einen starken Befall entgegen zu wirken empfehlen wir eine Pflanzenschutzbehandlung mit „Hortosan Z“. Vor der Behandlung müssen jeweils alle befallenen Blätter (oder ganze Ruten) entfernt werden.