Am 07.05.2017 gab es im Tagesspiegel einen sehr unangenehmen Artikel, der den Rückbau von Kleingärten zugunsten des Wohnungsbaus zum Thema hatte.
Christian Stuhrmann hat einen Leserbrief dazu geschrieben, der am Sonntag, den 21.05.2017 ebenso im Tagesspiegel veröffentlicht wurde. Er gehört mit zu einem „Familien-Garten“ in der Kolonie Westend 05.
Leider ist der Leserbrief nicht online, deshalb hier eine Abschrift:
„Zustimmen kann ich lediglich dem ersten Satz des letzten Absatzes: „Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat Berlin die Kraft zur Metropolenplanung- und Entwicklung aufgebracht“. Ja, da wurden nämlich Schrebergärten innerstädtisch angelegt und die Bauten bis in die Zwanziger Jahre waren architektonisch stilvoll, waren sehr sozial (gleicher Wohnraum für alle/Licht, Luft und Sonne für jeden) und besaßen große, offene Innenhöfe bzw. Innengelände mit Grünflächen. Auswirkungen hatte das besonders auch auf das innerstädtische Klima Berlins. Bis in die 90er Jahre gab es noch bei der Senatsverwaltung Klimakarten für den gesamten Berliner Raum. Sie zeigten die Frischluftzuflüsse, die durch innerstädtische Gartenanlagen bis fast ins Zentrum gelangen konnten, sowie das Gegenteil, die „Schwülebelastung“, die durch zu dichte Bebauung eine mehrere Grade höhere Temperatur, extrem höhere Luftfeuchtigkeit und damit eine deutlich erhöhte Gesundheitsgefährdung erzeugte. Diese Karten sind nicht mehr öffentlich einsehbar und das Klima hat sich innerstädtisch deutlich verschlechtert. Alle Kleingärten und Grünflächen sollten erhalten bleiben! Gebaut werden sollten bezahlbare Mietwohnungen und nicht die „Platte 2000“ als architektonischer Einheitsbrei zum Eigentumsverkauf!
(Tagesspiegel vom 21.5.17)
Auch Karl-Franz Bothe, Vizepräsident der Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V., verweist in seinem Leserbrief im Tagesspiegel am 21.5.17 auf den positiven Nutzen von Kleingärten in der Stadt, die eine ökologische Vielfalt ermöglichen, die kulturellen Integration fördern und Lern- und Spielorte sind. Für ihn ist der Kleingarten ein zu erhaltendes Kulturgut.